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Premiere: Hört hier exklusiv den ersten Song von Gudrun Guts neuem Album
Seit Juni 2018 dürfen Frauen in Saudi-Arabien endlich auch Auto fahren. Dass Gudrun Gut diesen Umstand in der ersten Single aus ihrem neuen Album MOMENT aufgreift, passt zu der feministischen Musikerin und Pionierin.
Bleibt gewohnt gesellschaftskritisch: Produzentin, Sängerin und Labelchefin Gudrun Gut
„Es ist eng hier, so furchtbar eng hier“, hauch-singt Gudrun Gut auf ihrem neuen Song „Baby I Can Drive My Car“ über einen kühlen Industrial-Beat. Ein orientalisch anmutendes Synthmotiv macht im nächsten Moment schnell klar, dass sich das einstige Gründungsmitglied der experimentellen Pionierband Einstürzende Neubauten hier nicht etwa über zu wenig Platz in ihrem Mini beschweren will. „Baby I Can Drive My Car“ ist eine emanzipatorische Hymne. Die Vermutung liegt nahe, fährt Gut doch in schönster NDW-Tradition auf englisch fort und reimt „Car“ auf „Saudi Arabia“.
Seit Juni 2018 dürfen Frauen in Saudi-Arabien endlich auch Auto fahren. Der Wüstenstaat war das letzte Land der Welt, in dem das noch verboten war. Dass Gudrun Gut diesen Umstand in der ersten Single aus ihrem neuen Album MOMENT aufgreift, passt zu der feministischen Musikerin. Als „Geniale Dilletantin“ der ersten Stunde ist Gut mit ihren wechselnden Bands Malaria!, Mania D und Matador seit den Achtzigern treibender Motor der Berliner Elektronik-Avantgarde. Auf ihrem Label Monika Enterprise veröffentlicht sie hauptsächlich Musik von Künstlerinnen und ermöglicht experimentelle feministische Kollaborationsworkshops mit Monika Werkstatt.
Die hypnotische Coldwave-Nummer „Baby I Can Drive My Car“ ist ein Vorgeschmack MOMENT: glitchy Synth-Pop, der sich zwischen Techno und Abstraktion selbst nie allzu ernst nimmt.