Als Frau im elektronischen Musikzirkus hat man es bestimmt nicht leicht. Die Musik rückt schnell in den Hintergrund, da in der Minorität der weiblichen Artists die Wahrnehmung des Konsumenten von der Werbemaschinerie im Hintergrund nur allzu gerne auf das Geschlecht des Künstlers gelenkt werden soll. So hinterlässt bei mir das Cover einige Fragezeichen. Muss das sein, ist es eine Hommage, verkauft dieser Sex immer noch so gut, ist es das, was manche unter Emanzipation verstehen? Am Ende des Tages ist es zum Glück nur die Hülle für unser eigentliches Anliegen.
Frau Krach pumpt gleich mal zu Beginn und erinnert oft an Mittneunziger Fabrikraves. Schön. Dann dieses sehr feine Satz: „Ich möchte gerne Gitarre spielen können wie Bob Dylan”. Was dann passiert erinnert mich an Experimente mit Beginnersoftware und suboptimalen Ideen. Ich bin kurz verstört und verliere mich in Gedanken. Erst bei den letzten Tracks des Albums ist meine volle Aufmerksamkeit wieder bei der Musik. Hier findet sich mit „Ahoi” auch mein persönlicher Favorit, welchen ich mir auch gut im örtlichen Tanzlokal vorstellen kann.
Ab dem 22.05. ist das Album über die üblichen Vertriebswege erhältlich. Nehmt Euch die Zeit und hört mal rein, langweilig wird es Euch bestimmt nicht werden. 4/6
Text von Oliver Weiß
http://stuttgart.subculture.de/soundcheck/40917/pilocka-krach-best